Bloody Tulips: Das Cover-Shooting

»Was würdest du machen, wenn du die Chance bekämst, dein Buch noch einmal neu zu schreiben?« – so eine beliebte Frage unter Autoren.

Diese Chance habe ich gerade – zumindest teilweise – bekommen, und alles nur wegen eines neuen Buchcovers. Aber der Reihe nach.

Alles fing damit an, dass ich die tolle Übersetzerin Marlena Noah auf FB kennenlernte, die mich mit einer Verlegerin aus Denver ‚verkuppelte’. Diese fand Gefallen an meinem Buch »Töte mich – Der dunkle Dreiklang« und wird es im Januar in den USA veröffentlichen.

Recht schnell wussten wir, dass das deutsche Cover in Amerika nicht funktionieren wird. Also machte ich mich auf die Suche nach Inspirationen für ein neues Titelbild und wurde dann bei einigen wundervollen Modefotos aus den frühen Siebzigern fündig. Eines davon, auf dem zwei tuschelnde Frauen nebeneinander sitzen (aus Copyright-Gründen darf ich es hier leider nicht abbilden), hatte es mir besonders angetan und so zeigte ich es meiner Freundin Gabi.

»Da fehlt noch etwas«, meinte sie wie aus der Pistole geschossen.

»Eventuell ein Blumenstrauß am rechten Bildrand?«, fragte ich. »Weiße Gladiolen oder Tulpen vielleicht?«

»Auja, super Idee, und von den Blüten tropft dann Blut herab!«, so Gabi.

Mit dieser Inspiration ging ich abends ins Bett – um am nächsten Morgen mit dem Gedanken aufzuwachen, den Buchtitel abzuändern in »Bloody Tulips«. Marlena fand die Idee auch ausgezeichnet und so kommen wir wieder zu der Frage: Wie würde ich mein Buch umschreiben?

Nun, das war schnell passiert, denn aus den Madonnenlilien, die die Oma Gigi im Buch züchtet, wurden Tulpen der Sorte ‚White Triumphator’. Und um die Szene, die das Cover zeigt, in der Handlung widerzuspiegeln, baute ich eine Albtraumszene ein, die direkt nach der Gräueltat spielt, wo der Vater der Hauptdarstellerin die Hundebabys ertränkt hat:

In der darauffolgenden Nacht hatte ich einen Albtraum, der mir mehr als mysteriös vorkam. Oma Gigi saß an ihrem Tisch in der Küche, neben ihr eine dunkelhaarige Frau, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie flüsterte Gigi etwas ins Ohr, worüber diese sehr amüsiert zu sein schien, denn sie blickte lächelnd auf einen Strauß weißer Tulpen, der neben ihr stand. Als ich jedoch genauer hinschaute, erschauerte ich: von den schneeweißen Blüten tropfte Blut herab, das sich bereits auf dem Tisch angesammelt hatte. Urplötzlich sackte der Boden unter meinen Füßen weg.

Besonders interessant war, welche Rolle die Tulpe in der Traumdeutung spielt; auch dies habe ich in einer kurzen Szene im Buch neu eingefügt.

Und so gut vorbereitet, lud ich dann meine Haus- und Hof-Fotografin Petra Pan zum Fotoshooting ein. Im Vorfeld hatte ich alles akribisch durchgeplant: was ich anziehe, wie ich mich dafür schminke und welche Leih-Haare ich aus dem Kleiderschrank hervorhole.

 

2 Perücken

Der Schneeweißchen-und-Rosenrot-Effekt: Apricotblond und Kastanienbraun.

 

Über ‚Rosenrot’ habe ich vor einiger Zeit eine Review gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=iWNhxzczFYo&t=2s

 

Was ich jedoch nicht bedacht hatte: es ist zurzeit keine Saison für Tulpen. »Erst wieder kurz vor Weihnachten«, so alle Blumenhändler unisono.

Doch dann wurde die wunderbare Anke Werner von ‚Blumen Werner’ auf dem Großmarkt fündig und rettete die Lage, denn die Kunst-Tulpen, die ich vorsichtshalber bestellt hatte, sahen bestenfalls aus wie Moosröschen.

Als erstes präparierten wir den Tulpenstrauß mit Filmblut, denn meine Versuche mit Ketchup und Tomatenmark endeten nicht nur in einer Riesensauerei, sondern auch mit der Erkenntnis, dass dies nicht echt genug wirkte.

 

Tulpe Blut 01

Die spitze Tülle ist perfekt zum Platzieren der roten Flüssigkeit

 

Filmblut kann aus verschiedenen Komponenten bestehen, bei ‚Grimas Filmblut’, das wir hier verwendeten, tippe ich auf eine Mixtur aus Gelatine und Lebensmittelfarbe, da es so wunderbar dickflüssig ist und sich am Ende des Blütenkelches in einem filmreifen Tropfen sammelte.

 

Tulpe Blut 02

Das Geheimnis: ganz langsam und wohldosiert laufen lassen, dann sammelt es sich zu einem Tropfen

 

https://www.youtube.com/watch?v=wttTxWHXfxw

 

Das zweite Problem war, dass die Blüten alle nach vorne hin zur Kamera ausgerichtet sein sollten, was Mutter Natur jedoch anders geplant hatte, wir dann aber mittels Tesafilm und anderen Hilfsmitteln trotzdem hinbekommen haben.

 

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Auch wenn Filmblut sich mit warmem Wasser leicht wieder entfernen lässt: eine gute Unterlage ist Gold wert

 

Die beiden Fotos, die Petra Pan zurzeit zu einem, wie ich hoffe, ‚tollen Ganzen‘ zusammenbastelt, zeige ich dann demnächst.

In einem haben wir dann noch ein Autorenfoto der ausgefallenen Art gemacht: drei völlig unterschiedliche Frauentypen, in deren Rollen ich mit genauso großem Spaß geschlüpft bin wie meine Protagonistin, die Auftragskillern Karla „Karlchen“ Bernhardt, es im Buch auch macht. In der amerikanischen Version wird sie übrigens „Karlie“ heißen, da „Karlchen“ für Amis ein echter tongue twister ist.

Und für die Edelpunk-Variante haben wir uns ein ganz besonderes Accessoire einfallen lassen:

 

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Was mag sich darunter wohl verbergen? Das Ergebnis wird bald ‚enthüllt’.

 

Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle nochmals an Anke Werner, die die Situation gerettet hat:

 

http://www.blumenwerner.com

 

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