Bettina Münster: Schreiben ist meine Berufung!

Bettina Münster und ich haben uns vor drei Jahren auf einer Veranstaltung der Mülheimer Lesebühne kennengelernt – es war Liebe auf den ersten Blick. Zumal unsere Lesungen an diesem Abend besonders spannend waren: sie stellte eine Szene aus ihrem Vampirroman „Der Tag ist dein Freund, die Nacht ist dein Feind“ vor, der in einer Gruft spielte. Und als ich meine Protagonistin während eines Gewitters auf der Londoner Tower Bridge spazieren schickte, zuckte draußen dann auch tatsächlich wie „bei Petrus bestellt“ ein Blitz und ein Donner hallte nach. Es war also ein sehr denkwürdiger Abend!

H.B.: Bettina, lange haben wir gebraucht, endlich hat es geklappt mit uns, daher ein herzliches Willkommen!

Du hast Deine Bücher bislang als Selfpublisherin herausgebracht, Dein neuer Roman „Der Fluch der Sirene“ indes erscheint am 17. August bei einem Verlag, dazu noch bei einem der ganz großen sprich bei Droemer Knaur. Viele meiner Lektoratskunden schwanken ja zwischen diesen beiden Methoden der Veröffentlichung, erzähl uns doch bitte, wie es bei Dir dazu kam.

B.M.: Ich würde sagen, dass da ordentlich Glück mit im Spiel war. An den Buchvertrag bin ich mithilfe meiner bisherigen Agentin gekommen. Ich habe mittlerweile einen recht guten Einblick in die Verlagswelt erhalten und kann sagen, dass beides seine Vor- und Nachteile hat. Ich hoffe natürlich, dass ich auch zukünftig meine Bücher bei einem Publikumsverlag unterbringen kann, werde allerdings auch ein paar wenige Projekte noch selbst veröffentlichen.

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 Unser „erstes Date“: auf der Mülheimer Lesebühne im September 2013

 

H.B.: Du schreibst seit Deinem 13. Lebensjahr, bist mit Leib und Seele Schriftstellerin. Was uns eint ist die Tatsache, dass wir immer ganz verliebt in unsere Darsteller sind, aber ich denke, nur so kann man sich auf Dauer am Buchmarkt behaupten. Erst vor kurzem haben wir uns darüber unterhalten, dass viele Neulinge den Fehler machen und ihre Protagonisten nicht oder nur unzureichend beschreiben. Wohingegen ich es ja manchmal sogar ein wenig damit übertreibe, bei meinem letzten Buch machte mein Lektor die Anmerkung: „Musst du hier denn jetzt wirklich auch noch das Kleid dieser Nebendarstellerin erläutern?“

Wie gehst Du an die Entwicklung Deiner Buchfiguren heran und inwieweit beschreibst Du deren Äußeres (für mich natürlich besonders interessant: deren Frisuren)?

 

B.M.: Ich habe ziemlich zu Beginn meines kreativen Schreibens die goldene Regel mit auf den Weg bekommen, dass die Figuren sich selbst durch ihr Handeln und Denken beschreiben sollten. Das betrifft natürlich den Charakter etc., also die inneren Werte. Was die Entwicklung meiner Figuren angeht muss ich gestehen, dass es dazu keinen bestimmten Plan gibt. Ich setze mich nicht hin und überlege mir, wie die Personen sein könnten. Sobald ich eine Buch-Idee habe, fangen die Charaktere einfach an zu existieren. In den meisten Fällen bleiben sie auch so, wie sie im ersten Moment in meinem Kopf entstanden. Nur selten denke ich beim Überarbeiten: „Meine Güte, was für ein dummes Huhn!“ Wenn der Gedanke kommt, ändere ich Feinheiten so ab, dass der Eindruck verschwindet und der Charakter in sich stimmiger wird. Ich kann kein Buch schreiben, wenn mir die Protagonistin / der Protagonist auf die Nerven geht. Was das Aussehen angeht … hier überlege ich schon manchmal ein wenig. Die Frisur sollte zum Beispiel zum Charakter der Person passen. Da spielen natürlich ein bisschen meine persönlichen Vorlieben mit hinein. Bei Frauen-Frisuren stehe ich ziemlich auf füllige Locken. Vielleicht, weil ich selbst relativ glatte Haare habe. Was aber nicht heißt, dass bei mir alle Damen lange Locken haben! Bei den Herren der Schöpfung mag ich es frech, locker, sodass der Leser bzw. die Leserin direkt hineingreifen will. Das macht ja den Spaß am Kopfkino aus. Ein Fiesling dagegen wird nie eine charmante Frisur haben, es sei denn, der Charakter soll zeitweise anziehend wirken. Es ist erstaunlich, wie viel man über die Haare ausdrücken kann! Was die generelle Beschreibung des Äußeren angeht, lasse ich das aus dem Bauch heraus situationsbedingt entstehen. In einer spannenden Szene interessiert niemanden die Blusenfarbe der Titelheldin. Wenn es dagegen, wie zum Beispiel bei „Der Fluch der Sirene“ darum geht, dass sich ein Mann von einem sexy Abendkleid an seiner Liebsten sehr angezogen fühlt, dann ist klar, dass dieses Kleid in jedem Detail auftaucht, bis der Leser es beinahe selbst am Körper spürt.

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H.B.: Du überraschst Deine Leser immer wieder mit den unterschiedlichsten Genres, was ich persönlich ja ganz toll finde. Kannst Du uns schon verraten, um was es in Deinem nächsten Buchprojekt gehen wird?

B.M.: Wenn ich ehrlich sein soll, ist diese Frage schwierig zu beantworten. Ich habe mehrere Romane und ein Kinderbuch fertiggestellt, die zur Zeit in Vermittlung sind, daher kann ich nicht sagen, welches meiner Bücher als nächstes auf dem Markt erscheinen wird. Der zu Beginn erwähnte Vampirroman wird in einer Neuauflage unter einem neuen Titel erscheinen. Das wird wahrscheinlich als nächstes dran sein, da ich bereits intensiv daran arbeite. Davon abgesehen habe ich angefangen, eine Romanserie zu schreiben, das erste Buch hierzu ist bereits in Arbeit. Ich bin also selbst sehr gespannt, wie es weitergeht, welches Buch einen Verlag zuerst begeistern kann und was als erstes auf den Markt kommt. Fest steht auf jeden Fall: Es geht weiter!

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Der Fluch der Sirene.jpg

 

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