Drei sind ein Trend oder: Die Kunst der kurzen fuffzehn

Was macht eine Bloggerin eigentlich, wenn sie mal nicht bloggt? Die Seele baumeln lassen so wie im Bild oben? Nun, auch das war nicht so ganz der typische Parkbesuch, war er doch direkt mit zwei „Challenges“ verbunden: eine Freundin hatte mich nominiert, ein Foto aus der VOGUE nachzustellen (das Original, Amy Schumer von Annie Leibovitz im Central Park in Szene gesetzt, darf ich aus rechtlichen Gründen hier leider nicht zeigen). Zufall oder nicht, aber zur gleichen Zeit meinte ein guter Freund: „Ich habe jetzt ein ganz tolles Weitwinkelobjektiv, damit kann ich mindestens genau so schöne Bilder machen wie deine Fotografin.“ Womit ich ihn dann direkt für diese Challenge rekrutierte. Nun, besagtes Objektiv war wunderschön, um die alte Lindenallee im Rombergpark, gepflanzt im Jahr 1822, ins rechte Licht zu rücken, ich indes sah aus wie eine zerfließende Tafel Schokolade, die sich an den Seiten unschön in die Breite zog. Daher bestand ich drauf, dass er das Foto nochmals, dann jedoch bitte mit einem „normalen“ Objektiv macht. Wir waren dann trotz des Umwegs über den Weitwinkel rucki zucki fertig – also genau das, was meine Tante Christa so gerne mit „kurze fuffzehn machen“ beschreibt. So heißt das bei uns, wenn etwas „ohne viel Gedöns“ über die Bühne geht. Und wer genau hinsieht entdeckt die Wildgänsefamilie, die „wie bestellt“ im richtigen Moment den Weg passiert hat.

Auch ansonsten brachte diese Woche jede Menge Abwechslung mit sich. Am Montag habe ich das von mir lektorierte Buch einer sehr lieben Kundin beim passenden Verlag unterbringen können, am Dienstag erschien ein Interview, das mein lieber Autorenkollege George Tenner mit mir „en passant“ am Vortag erst gemacht hatte.

Am Mittwoch bekam ich den Rohschnitt des kleinen Filmchens zu sehen, in dem ich in die Rolle einer meiner Buchfiguren geschlüpft bin, die hinterhältige Hackerin Agnetha Reiser (die mit ihren Feinden auch ganz gerne mal kurze fuffzehn macht):

https://drive.google.com/file/d/0BwVVT_HclehgVmdnUWotTUxldzg/view?pref=2&pli=1

Am Donnerstag meldete sich der Verleger eines österreichischen Magazins bei mir, mit dem ich eine Kooperation für diesen Blog verhandelt habe. Das charmante Gespräch dauerte, öhm, nun, sagen wir mal so: es war keine „kurze fuffzehn“ sondern eher eine „lange 60“. Küss die Hand – ich liebe den ,Wiener Schmäh‘ ja einfach!

Am Freitag hatte ich dann einen netten Plausch mit dem Marketingmann von Schauma-Shampoo, weil ich hier demnächst etwas über mein silikonfreies Lieblings-Shampoo erzählen möchte.

Anschließend habe ich noch einige Lesungstermine organisiert und mir natürlich auch Gedanken um die entsprechenden Outfits gemacht – man muss ja auch mal Opfer bringen! Solange der BREXIT noch nicht vollzogen ist, stöbere ich nach wie vor gerne in meiner Lieblingsboutique ebay England – und musste mich ganz fürchterlich aufregen. Ich hatte die Auktion für ein wundervolles Prachtexemplar an „Leih-Haaren“ gewonnen und den wirklich sensationell günstigen Kaufpreis (70 % Rabatt gegenüber dem Neupreis) direkt via PayPal bezahlt. Die Zahlung wurde jedoch aufgeteilt zwischen der Verkäuferin, die den reinen Kaufpreis erhielt und Pitney Bowes, an die die Versandkosten gingen. Wer zum Teufel ist Pitney Bowes?, fragte ich mich und rief bei PayPal an. „Das ist ein Versandunternehmen, das die Lieferung von England nach Deutschland abwickelt“, sagte mir der junge Mann in einem seeehr breiten sächsischen Akzent. Prima – das Dumme dabei war nur: Die Verkäuferin kannte Pitney Bowes gar nicht und hatte auch keinen Deal mit denen verabredet. Da sie also die Versandkosten von mir nicht direkt bekommen hatte, musste ich ihr diese nachzahlen – und nun zusehen, wie ich mein Geld von Pitney Bowes wiederbekomme. Ich sage nur: kurze fuffzehn!

Okay, wenn ich dann anschließend so aussehe, hat die ganze Mühe sich wenigstens gelohnt:

 Allessandra

 Jon Renau macht die besten Leih-Haare, hier in der Farbe 14/26s10 

  

Zum Glück rettete dann der Paketbote meinen Tag. Nicht weil er Ende zwanzig, dunkelhaarig und braunäugig ist (obwohl er das tatsächlich ist) – nein, er brachte direkt zwei Dinge, die mein Herz höherschlagen ließen. Zum einen DEN aktuellen Hype auf dem Schuhmarkt: Jelly Sandals, die man zu wirklich allem tragen und, wenn nötig, einfach unter fließendem Wasser saubermachen kann.

Und meine Gourmondo-Lieferung mit diesen wahnsinnig köstlichen und angeblich ach so gesunden Dinkelmaultaschen, die mit Linsen gefüllt sind, keinerlei andere ‚Sauereien’ enthalten und nur warmgemacht werden müssen. Mit einem netten Sahnesößchen drüber waren sie sogar extrem lecker. Schnell gesäuberte Schuhe und ein schnell zubereitetes Essen. Also beides Trends, die wieder einmal „kurze fuffzehn“ machen.

 Schuhe

 Jelly Sandals: zu allem tragbar …

 Schuh Wasser

 … und wenn nötig einfach unter fließendes Wasser halten. 

 

Essen 01

  Warmmachen, ein lecker Sößken drüber – kurze fuffzehn (oder wie man hier in Dortmund sagt: Kurze Wege Mittelfeld)!

     

Achja, und dann war da noch diese Hitzewelle – ich habe diese Woche nichts so sehr geliebt wie meinen Ventilator.

Meine vierbeinigen Freunde haben das Problem indes anders gelöst.

 

Amaretto warm 

Amaretto beim Nickerchen im schattigen Korridor …

  

Brandy warm 

… und Brandy langgestreckt auf dem Sofa im Arbeitszimmer.

 

Alles in allem also eine rundum gelungene Woche im Zeichen eines anscheinend neuen Trends: Einfach mal kurze fuffzehn machen.

Kommenden Dienstag geht es dann lustig weiter, wenn wir das Buchcover für die „dänische Version“ meines neuen Thrillers schießen. Meine Haus- und Hof-Fotografin Petra Pan ist übrigens auch ein Freund der „kurzen fuffzehn“ und freut sich immer, wenn wir alles fix hintereinander geshootet bekommen. Und falls die Haar-Lieferung auch ohne den Versandservice von Pitney Bowes zügig klappt, kann eigentlich nix mehr schiefgehen.

Wobei mir einfällt: dabei kommt dann wieder der dunkelhaarige, braunäugige Paketbote ins Spiel. Flöööt …

 

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